Swissport setzt auf Daten und KI

Swissport hat eine bewegte Geschichte und ist heute die weltgrösste Servicegesellschaft für Fluggesellschaften und Flughäfen. Andreas Keller, Managing Director Switzerland & France, gab anlässlich der Generalversammlung von Aviationsuisse Einblicke hinter die Kulissen.

Ursprünglich wurde das Unternehmen 1996 unter dem anfänglichen Firmennamen Swissair Ground Services International AG als eigenständige Tochtergesellschaft der ehemaligen Swissair gegründet. Diese Vergangenheit sei noch heute in der Schrift des Logos erkennbar, sagte Andreas Keller. Heute sind die Eigentümer von Swissport  britische und amerikanische Private-Equity-Gesellschaften.

Mit Erfolg: Swissport beschäftigt rund 60'000 Mitarbeitende, ist weltweit an 286 Flughäfen präsent, wickelt rund 4 Millionen Flüge jährlich ab, betreibt 115 Air-Cargo-Zentren und be- und entlädt 4,7 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr.

Hierfür ist Effizienz gefragt. Die Performance sei insgesamt gut, sagte Andreas Keller, umso undankbarer sei es, wenn nachgesendete Gepäckstücke jeweils medial Schlagzeilen machen würden, denn 98% aller Koffer kommen mit dem Passagier an. Doch gelte es, trotzdem auch weiterhin den Gepäckabfertigungsprozess zu verbessern. Um die eigenen Möglichkeiten optimal zu nutzen, hat Swissport das Projekt BrAIght gestartet, erläuterte Andreas Keller, und übergab das Wort Diego Wiget, Vice President Business Support.

Zusammen mit der ZHAW und unterstützt von Innosuisse, arbeitet Swissport an einer neuen, massgeschneiderten Deep-Reinforcement-Learning-Methode mit menschlichem Feedback, um eine ressourceneffiziente Disposition und damit die Reduzierung von Verspätungen im Betrieb zu erzielen. «Ein Co-Learning-Ansatz zwischen menschlichen Experten und der KI soll Ineffizienzen minimieren, die Produktivität steigern und die Gesamtqualität unserer Arbeit erhöhen», sagte Diego Wiget.

Das digitale System verarbeitet Schlüsselfaktoren aus der Vergangenheit, ist mit aktuellen Daten gespiesen und berücksichtigt die Prognosen für die nahe Zukunft. So können Daten für fundierte operative Entscheide bereitgestellt werden. Die Daten seien unternehmensweit vernetzt, merkte Diego Wiget an. Zentral ist sicherlich auch der Ausblick in die Zukunft: «Mittel- und langfristig stellt sich zunehmend die Frage, welche Daten auf welche Weise die Systempartner an den Flughäfen untereinander teilen können.»