Nutzen der Pistenverlängerungen erklären

Die NZZ hat im Vorfeld der Wahlen vom 12. Februar den Zürcherinnen und Zürchern auch Sachfragen gestellt und unter anderem abgefragt, wie die Mehrheitsverhältnisse zur Frage der Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich sind. Das Ergebnis ist bemerkenswert: 51 % der Befragten sind sehr einverstanden oder eher einverstanden mit dem Projekt. 40 % sind eher nicht einverstanden oder gar nicht einverstanden, 9 % unentschlossen. Unser Kommentar dazu, den wir in der NZZ abgeben durften: «Das ist erfreulich, aber das reicht natürlich noch nicht». Tatsächlich: Es gilt, den Zürcherinnen und Zürchern weiterhin sachlich zu erklären, weshalb die Pistenverlängerungen notwendig sind für einen stabilen Flugbetrieb. Dabei ist wichtig zu klären, worum es geht und worum es nicht geht.

Es geht nicht um eine Kapazitätserweiterung. Die Kapazität wird vom Hauptkonzept bestimmt, im Falle des Flughafens Zürich ist dies das Nordkonzept mit Anflügen über Süddeutschland. Dieses Nordkonzept ist von den geplanten Pistenverlängerungen in keiner Art und Weise tangiert – die Kapazität wird weder ausgebaut noch reduziert. Es geht auch nicht um ein teures staatliches Millionen-Vorhaben. Die Kosten – geschätzte 250 Millionen Franken – übernimmt vollumfänglich die Flughafen Zürich AG. Die Steuerzahlenden übernehmen keinen Rappen.

Worum geht es denn? Um Sicherheit, Stabilität und Pünktlichkeit. Es kann nicht genug betont werden: Treiber des Projekts ist eine Sicherheitsüberprüfung des Bundes, die aufgrund eines Beinahe-Zusammenstosses durchgeführt wurde. Eine der zentralen Empfehlungen, um Komplexität zu reduzieren, sind die Verlängerungen der Pisten 28 und 32. Unser Kommentar dazu in der NZZ:  «Sollte der Kantonsrat den Empfehlungen aus der Sicherheitsüberprüfung nicht folgen, wäre das ein starkes Stück.» Oder um es noch klarer zu sagen: Es wäre verantwortungslos.

Die Pistenverlängerungen erhöhen die Sicherheitsmarge – sie zeitigen darüber hinaus aber weitere Vorteile. Die Reduktion der Komplexität erhöht Verlässlichkeit und Pünktlichkeit – ein wichtiges Plus insbesondere für die Wirtschaft, die auf einen zuverlässigen Flughafen Zürich angewiesen ist. Die verbesserte Pünktlichkeit führt indes auch dazu, dass weniger Nachtflüge nach 23.30 Uhr nötig werden. Gerade die linke Seite kritisiert diese späten Flüge regelmässig und geharnischt. Nun liegt eine wirksame Lösung auf dem Tisch. Es ist nur mit einem ideologischen Kampf gegen die Luftfahrt zu erklären, dass diese naheliegende Lösung bekämpft wird. Umso wichtiger ist es, die Zürcherinnen und Zürcher zu überzeugen, die offen sind gegenüber sachlichen Argumenten. Es wird, so sind wir überzeugt, die Mehrheit sein.