Nicht nur über Lärm reden

Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh hat am Donnerstag den Flughafenbericht 2023 vorgestellt. Im Fokus der Medien und der politischen Diskussion steht wie jedes Jahr der Zürcher Fluglärm Index (ZFI), der die Anzahl durch Fluglärm stark belästigter beziehungsweise stark schlafgestörter Personen ausweist.

Der ZFI-Monitoringwert liegt 2022 bei 43'448 Personen und spiegelt damit, dass die Menschen nach der Coronapandemie wieder das Bedürfnis haben, um zu reisen. Sie wollen Geschäftspartnerinnen und – Partner, Kundinnen und Kunden, Familienangehörige, Nahestehende und Bekannte besuchen, und sie wollen andere Länder und Kulturen kennenlernen.

Mobilität bleibt wichtig. Der völlig falsche Ansatz ist darum, wie Linksgrün und Bürgerorganisationen nach einem Massnahmenplan zur Reduktion des Flugbetriebs zu rufen. Vielmehr geht es darum, die Nachfrage möglichst effizient zu bedienen.

Drei Punkte sind aus Sicht des Komitees Weltoffenes Zürich zentral. Erstens ist zu anerkennen, dass das betriebliche Korsett am Flughafen Zürich schon heute sehr eng ist. Zürich hat beispielsweise so strenge Restriktionen der Nachtruhe wie kein anderes vergleichbares Drehkreuz in Europa. Zweitens haben Verspätungen und damit verbundene Flüge nach 23 Uhr einen wesentlichen Anteil am Anstieg des ZFI-Monitoringwerts. Die Pistenverlängerungen tragen dazu bei, die Verspätungen zu reduzieren. Ein Ja zu den Pistenverlängerungen am 3. März 2024 ist darum ein Gebot der Stunde.

Drittens ist entscheidend, nicht nur über die Lasten zu reden, sondern auch über den Nutzen des Flughafens Zürich. Er ist kein Selbstzweck – er stellt zusammen mit den Airlines und namentlich zusammen mit dem Home Carrier Swiss die Anbindung an die Welt sicher, generiert eine jährliche Wertschöpfung von 7 Milliarden Franken und beschäftigt knapp 30'000 Menschen in rund 300 Unternehmen. Ins Gewicht fällt auch, das rund 40 % der wertmässigen Exporte aus der Schweiz per Luftfracht transportiert werden und jeder dritte Tourist mit dem Flugzeug in die Schweiz reist. Auch Standorte wie Luzern können schliessen, wenn Zürich blockiert wird.