Mehr Sicherheit, gleiche Kapazität

Thomas Muhl, Leiter Kontrollturm und Landeanflug Zürich von Skyguide, bringt es deutlich auf den Punkt: «Die Pistenverlängerungen erhöhen die Sicherheit am Flughafen Zürich.» Die Behauptungen der Gegner, dass Verlängerungen der Pisten 28 und 32 zu einem Kapazitätsausbau führten, stünden sehr schräg in der Landschaft, wie der Experte sich ausdrückte. Er hielt an der Pressekonferenz des Komitees Pro Flughafen fest: «Die Länge der Pisten ist für die Kapazität irrelevant.» Eine Landefreigabe könne erst erteilt werden, wenn das vorher gelandete Flugzeug die Piste verlassen habe. Beim Start könne die Startfreigabe erst erfolgen, wenn die (Radar-)Separation nach dem Start sichergestellt werden könne.

Vielmehr verbessern die Pistenverlängerungen die Sicherheit am Flughafen Zürich, wie Thomas Muhl betonte. Skyguide unterstütze das Projekt deshalb uneingeschränkt. Dank der längeren Pisten könne die Komplexität reduziert werden. Heute muss am Abend oft von den geplanten Ostanflügen kurzfristig auf Südanflüge umgestellt werden, weil die Piste 28 bei gewissen Wetterverhältnissen für grosse Flugzeuge zu kurz ist. Auch Starts auf der Piste 32 müssen wegen deren Kürze immer wieder ungeplant auf die Piste 34 «umgebucht» werden. «Solche Umstellungen bringen Komplexität und unnötige Risiken», sagte Thomas Muhl.

Diese Fakten werden die Gegner leider nicht daran hindern, das Kapazitätsmärchen weiter zu bewirtschaften und die Sicherheitsgewinnen in Abrede zu stellen. Umso wichtiger ist, dass eine breit abgestützte Allianz diese Vorteile hartnäckig und nüchtern betont und erklärt. Dies taten an der gestrigen Medienkonferenz auch Ueli Bamert, Kantonsrat SVP, Nicole Barandun, Nationalrätin Die Mitte, Beat Walti, Nationalrat FDP, und Christian Bretscher, Geschäftsführer Pro Flughafen. Sie unterstrichen ebenfalls die Sicherheitsgewinne. Und sie wiesen darauf hin, dass die Pistenverlängerungen - notabene die erste Anpassung am Pistensystem am Flughafen Zürich seit 1976 - weitere Vorteile bringen: Mehr Pünktlichkeit und mehr Nachtruhe.

Auf den längeren Pisten kann zukünftig mit nahezu allen Maschinen und auch bei ungünstiger Witterung wesentlich zuverlässiger gestartet und gelandet werden. Das vermeidet Abweichungen vom Betriebskonzept, sorgt für weniger Verspätungen und damit auch für weniger Nachtflüge zum Verspätungsabbau.