Leitstern «Lupo» im Auge behalten

In der Diskussion über die Pistenverlängerungen geht leider oft vergessen, wie bedeutsam die Luftfahrt und der Flughafen Zürich als wichtigster Landesflughafen der Schweiz sind. Angesichts dieser herausragenden Bedeutung hält der Bundesrat in seinem luftfahrtpolitischen Bericht (Lupo) regelmässig die strategische Zielsetzung fest. Im gültigen Lupo heisst es: «Die Zivilluftfahrt ist für den Standort Schweiz von herausragender Bedeutung. Sie stellt die Anbindung der Schweiz an Europa und an die Welt sicher. Mit einer Wirtschaftsleistung von nahezu 10 Milliarden Franken und über 50 000 Vollzeitstellen trägt sie wesentlich zum Wohlstand der Schweiz bei.»

Zu erwähnen ist, dass die Wirtschaftsleistung weiter zugenommen hat; der letzte Lupo stammt aus dem Jahr 2016. Aktuelle Zahlen weisen allein für den Flughafen Zürich eine jährliche Wertschöpfung vom 7 Milliarden Franken aus.

Weiter heisst es im Lupo – und dies ist uneingeschränkt aktuell: «Ziel der schweizerischen Luftfahrtpolitik ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es erlauben, die internationale Anbindung der Schweiz auf dem Luftweg sicherzustellen und die Bedürfnisse nach Flugreisen aus der oder in die Schweiz zu befriedigen. Dabei müssen die Schutzbedürfnisse der Bevölkerung und der Reisenden erfüllt sein.» Die Pistenverlängerungen, die der Bundesrat in den relevanten Sachplan aufgenommen hat, erfüllen zwei wichtige Ziele: Dank der betrieblichen Optimierung können die Sicherheit erhöht sowie Flüge nach 23 Uhr reduziert und damit die Nachtruhe verbessert werden. Insgesamt nimmt die Zahl der Lärmbetroffenen ab. Das Schutzniveau ist zudem hoch, der Flughafen Zürich hat das engste Korsett und die strengste Nachtruheregelung aller vergleichbarer Hubs in Europa.

Auch zur Ökologisierung der Luftfahrt äussert sich der Lupo. Die schweizerische Luftfahrt solle nachhaltig und mit langfristiger Planung betrieben werden und schädliche Auswirkungen auf Menschen und Natur so weit wie möglich vermeiden, heisst es.

Wie wichtig ihnen der Klimaschutz ist, haben insbesondere der Flughafen Zürich und die Swiss bewiesen. Der Flughafen will bis 2040, die Swiss bis 2050 auch in der Luft die CO2-Emissionen auf Netto-0 reduzieren. Das sind keine leeren Worte, dahinter stehen konkrete und einsehbare Massnahmenpläne – und Milliardeninvestitionen.

Das schafft Vertrauen und sollte auch von der GLP honoriert werden – mit Zustimmung zu den Pistenverlängerungen, über die der Kantonsrat am 28. August entscheidet. Ein Nein zu dieser wichtigen betrieblichen Optimierung ist unter keinem Titel zu begründen. Das Komitee Weltoffenes Zürich erwartet von allen Parteien, die sich für den Wirtschaftsstandort Zürich einsetzen, ein klares Ja in diesem zentralen Geschäft der Legislatur.