Komitee-Stimmen Folge 15: Andrea Rytz

Unter dem Titel Komitee-Stimmen äussern sich in diesem Blog Mitglieder des Komitees Weltoffenes Zürich regelmässig zu Themen, die wichtig sind für den Standort und dessen Anbindung an die Welt. Aktuell fragen wir nach bei Andrea Rytz, Direktorin/CEO der Schulthess Klinik. Die Rubrik ist auch Teil des monatlich erscheinenden Newsletters des Komitees, der über diesen Link abonniert werden kann. Vielen Dank für das Interesse!

Frau Rytz, Sie engagieren sich als Mitglied des Komitees Weltoffenes Zürich. Was motiviert Sie zu diesem Engagement?

Das Komitee ermöglicht mir einen intensivierten Kontakt zu wichtigen Wirtschafspartnern. Ein gut funktionierendes Fern-, Nah- und öffentliches Verkehrsnetz ist für die Schulthess Klinik absolut essenziell. Unsere Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte sowie alle unsere Mitarbeitenden sind auf ein gut ausgebautes Netz angewiesen, um ihre Termine in der Klinik wahrnehmen und ihre Tätigkeit verrichten zu können. Grundsätzlich ist mir eine liberale Haltung zu allen Themenbereichen wichtig und deshalb engagiere ich mich persönlich im Komitee.

Das Mission Statement des Komitees ist der Einsatz für die gute globale Verkehrsanbindung des Standorts Zürich. Warum ist gute internationale Vernetzung für die Schulthess Klinik respektive für die Gesundheitsbranche wichtig?

Es kommen immer mehr Patientinnen und Patienten in die Spitäler der Schweiz, da sie dem guten Ruf eines effizienten, hochqualitativen und kompetenten Gesundheitswesens folgen. In der Schulthess Klinik sind das jährlich um die vier Prozent aller Patientinnen und Patienten. Weiter ist eine globale Verkehrsanbindung zentral, da unsere Ärztinnen und Ärzte, Forschenden und anderen Mitarbeitenden viele Vorträge an internationalen Kongressen halten. Somit steigern wir den internationalen Bekanntheitsgrad der Klinik und leisten einen Beitrag in der Gesundheits-Community.

Kongresse sind wegen der Corona-Pandemie in den letzten zwei Jahren reihenweise abgesagt worden. Werden Sie wieder im gleichen Umfang stattfinden wie vor der Krise? Oder wird sich die Art und Weise, wie Kongresse durchgeführt werden, nachhaltig verändern?

Die Kongresse werden heute fast ausschliesslich Hybrid, also online und mit Präsenz, durchgeführt. Dies ermöglicht einem noch breiteren Publikum, den Kongressen beizuwohnen. Doch ist es so, dass der persönliche Kontakt an den Kongressen wichtig ist und von vielen sehr geschätzt wird  - in den letzten Jahren wurde dieser Austausch vermisst. So glaube ich, dass sich die Anzahl der Kongressteilnehmenden wieder erholen wird, aber dass vielleicht jüngere Personen online auch mit dabei sein werden.

Sie haben auch keine Glaskugel, das ist uns bewusst. Dennoch die Frage: Welches Szenario ist bezüglich der Entwicklung von Covid-19 das Wahrscheinlichste? Worauf müssen wir uns einstellen?

Vor einigen Wochen hätte ich darauf geantwortet, dass Corona meiner Meinung nach der Vergangenheit angehört und wir mit dem Virus leben lernen müssen. Leider hat sich nun aber die Situation wieder so rasch verändert, dass ich hierzu nicht mehr ganz so positiv eingestellt bin. Aktuell sehen wir einen raschen Anstieg der Fallzahlen, auch unsere Mitarbeitenden sind betroffen. Es ist nur noch schwer möglich, den Betrieb sicherzustellen. So geht es nicht nur der Gesundheitsbranche, sondern allen Branchen. Es ist also davon auszugehen, dass Covid-19 noch einige Zeit unser tägliches Arbeiten und Reisen beeinträchtigen wird.

Und eine persönliche Frage: Welches sind die wichtigsten Erkenntnisse, die Sie aus den zwei zurückliegenden Pandemie-Jahren mitnehmen?

Die Corona-Zeit hat mir gezeigt, dass unsere Welt doch viel fragiler ist als gedacht. Wir hatten in der Schulthess Klinik schon vor Corona eine gute und positive Unternehmenskultur. Diese ist in den letzten zwei Jahren noch verstärkt worden und wir konnten die Krise gut meistern. Darauf bin ich stolz.