Falschaussagen statt Argumente

Die Gegner der Pistenverlängerungen betonen mantramässig, dass der Flughafen Zürich auf Teufel komm raus wachsen wolle. Flughafenturbos seien am Werk, die ohne Rücksicht auf die Bevölkerung ausbauen wollen. Das ist falsch und wird durch Wiederholung nicht wahrer.

Im Abstimmungsbüchlein wollten die Gegner gemäss "SonntagsBlick" unter anderem platzieren, dass sich die Zahl der Passagiere am Flughafen Zürich aufgrund der Pistenverlängerungen auf 50 Millionen jährlich erhöhe. Das ist hanebüchen – und das ist notabene kein Argument, sondern eine nachweisliche Falschbehauptung. Dass die Falschaussage keinen Eingang in das Abstimmungsbüchlein fand, ist deshalb korrekt. Die Stimmungsmache gegen den Zürcher Regierungsrat ist deplatziert und die Stimmrechtsbeschwerde haltlos.

Nicht genug betont werden kann, dass die Pistenverlängerungen ein Sicherheits- und Stabilitätsprojekt sind und zudem die Verspätungen reduzieren. Auch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hält dies unmissverständlich fest. Das Bazl schreibt (Quelle): «Die heutige Situation in Zürich mit Hauptpisten, deren ungenügende Länge zu sehr häufigen Pistenwechseln führt, ist in Europa bei vergleichbaren Flughäfen einzigartig. Die Pistenverlängerungen schaffen hier Abhilfe und erhöhen die Sicherheit, insbesondere bei nassem Pistenzustand. Zudem verkürzen sich mit verlängerten Pisten die Rollzeiten, was abends beim Start von Langstreckenflugzeugen Verspätungen nach 23.00 Uhr verringert.»  

Und auch das Bazl hält fest: «Keinen Einfluss haben die Pistenverlängerungen auf die Anzahl der in Zürich startenden und landenden Flugzeuge.»

Das Kapazitätsargument der Flughafengegner steht gleich in mehrfacher Hinsicht quer in der Landschaft. Die Kapazität eines Flughafens ist nicht von der Länge der Piste abhängig. Egal, wie lange eine Piste ist: Es kann immer nur ein Flugzeug starten oder landen. Zwischen den Flugzeugen muss ein Mindestabstand eingehalten werden, unabhängig von der Pistenlänge.

Wichtig zu betonen ist ein weiterer Grund, der die Ausbau-Rhetorik als leeren Angstmacher-Abstimmungskampf entlarvt: Die planbare Kapazität des Flughafens bemisst sich nach dem Hauptbetriebskonzept, dem Nordkonzept. Dieses ist leistungsstärker als das Ostkonzept. Eine Ertüchtigung des Ostkonzepts erhöht deshalb die Stabilität, nicht aber die Kapazität.

Besonders eklatant entlarven nüchterne Zahlen die Wachstumslüge der Flughafengegner. Liest man ihre Pamphlete, entsteht der Eindruck, in Zürich sei die Zahl der Flugbewegungen explodiert. Was sagen die Zahlen? Seit über 20 Jahren hat sich die Zahl der Flugbewegungen nicht mehr erhöht. Grund dafür sind Effizienzgewinne: Dank besserer Auslastung und dem Einsatz grösserer Flugzeuge werden mehr Passagiere pro Flug bedient.

Dank diesen Effizienzgewinnen ist es möglich, dass die Zahl der Flugbewegungen seit Jahren konstant geblieben ist. Oder mit anderen Worten: Die Zahl der Passagiere hat fast exakt parallel zur Entwicklung der Schweizer BIP zugenommen – beide Kurven belegen ein Wachstum, das ein Spiegel der Wirtschaftsentwicklung und des Wohlstandswachstums ist. Die Zahl der Flugbewegungen sind jedoch nicht Teil dieses Wachstums.

Das ist eine Parforceleistung, die Anerkennung verdient. Umso billiger wirkt die faktenfreie Kritik der Flughafengegner. Umso wichtiger ist am 3. März 2024 ein Ja zu den Pistenverlängerungen. Sie ermöglichen, dass der Flughafen Zürich weiterhin sicher, verlässlich und effizient betrieben werden kann.