Guter Entscheid für den Standort

Der Zürcher Kantonsrat stimmt den geplanten Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich zu, wie dies bereits der Regierungsrat getan hat. Das ist ein richtiger Entscheid: Die Pistenverlängerungen verbessern den Status Quo für alle. Von der erhöhten Sicherheitsmarge, der verbesserten Pünktlichkeit und von mehr Nachtruhe profitieren der Flughafen, die Airlines, die Passagiere und die Bevölkerung rund um den Flughafen. Kapazitätserhöhungen sind mit den Pistenverlängerungen nicht verbunden.

Aus Sicht der Wirtschaft ist zudem zu betonen: Wir brauchen einen verlässlichen, pünktlichen Flughafen, der gemäss heutigen Standards zuverlässig betrieben und entwickelt werden kann. Die Pistenverlängerungen sind eine wichtige Massnahme, um dies sicherzustellen. Das Komitee Weltoffenes Zürich wird sich dafür einsetzen, dass diese Argumente auch von den Zürcherinnen und Zürchern anerkannt werden, die in einer kantonalen Volksabstimmung das letzte Wort haben werden.

Stossend ist aus Sicht des Komitees Weltoffenes Zürich, dass die Debatte über die Pistenverlängerungen vermischt wird mit einer Grundsatzdiskussion über Sinn und Zweck der Luftfahrt. Dabei ist es simpel: Die Pistenverlängerungen braucht es, sie sind einfach nur logisch. Es wäre die erste Anpassung am Pistensystem am Flughafen Zürich seit fast 50 Jahren – und dies, obwohl die Flugzeuge grösser geworden, die Sicherheitsstandards gestiegen und die Betriebskonzepte unter anderem aufgrund der 2003 eingeführten deutschen Sperrzeiten komplexer geworden sind. Kurz: Die Anforderungen an eine sichere Piste sind gestiegen.

Es braucht die Pistenverlängerungen: Dies ist denn auch eine Kernaussage einer vom Bund in Auftrag gegebenen Sicherheitsüberprüfung aus dem Jahr 2012. Dabei wurde das Projekt als eine der wesentlichen Massnahmen benannt, um die hohe Komplexität zu reduzieren.

Darum ist zu betonen: Es wäre fahrlässig, wegen ideologischen Grundsatzeinwänden gegen die Luftfahrt die Pistenverlängerungen zu torpedieren, die unbestrittenermassen die Sicherheitsmarge erhöhen.

Der Standort, ja der Grossraum Zürich sowie die gesamte Schweiz sind auf einen funktionierenden Flughafen Zürich angewiesen. Mobilität wird auch in Zukunft wichtig sein. Der Wirtschaftsraum Zürich ist dank des einzigen interkontinentalen Luftverkehrsdrehkreuzes der Schweiz sehr gut an die Welt angebunden - insgesamt werden 187 Destinationen in 71 Ländern bedient. Für (Export)-Wirtschaft, Forschung, Bildung, Tourismus, Hotellerie, Teile der Kultur und internationale Organisationen ist dies entscheidend. Eine Zahl unterstreicht dies: Der Flughafen Zürich erzeugt eine jährliche Wertschöpfung von rund 7 Milliarden Franken, wie eine Studie des Forschungs- und Beratungsbüros Infras 2022 ergab.

Fazit: Die Pistenverlängerungen schaffen innerhalb des gegebenen Rahmens mehrfache Vorteile. Sie nicht zu nutzen, wäre mit Blick auf Sicherheit und Betriebsstabilität unverantwortlich. Und mit Blick auf verbesserte Pünktlichkeit, mehr Nachtruhe für alle und die Abnahme der Zahl der Lärmbetroffenen nicht nachvollziehbar.