Die Sicht der Piloten

Der Kantonsrat hat sich knapp für die Pistenverlängerungen ausgesprochen, die Volksabstimmung steht bevor. Klaus Lichtenstein, Mitglied des Komitees Weltoffenes Zürich und ehemaliger Chefpilot Swissair und Balair, fasst in einem Schreiben Kernargumente aus seiner Sicht zusammen. Diese sachlichen Argumente für die Pistenverlängerungen überzeugen.

Kernpunkte aus Sicht von Klaus Lichtenstein sind: Die Pistenverlängerungen sind aus einer Sicherheitsüberprüfung des Bundes hervorgegangen und dienen dazu, den Betrieb zu stabilisieren. Die Empfehlung ist klar: Die Zahl der Pistenkreuzungen muss reduziert werden. Kapazitätserweiterungen sind gar nicht möglich, da keine neuen Pisten gebaut werden.

Konkret geht es um die Verlängerung der Pisten 28 und 32.

Zur Piste 28 ist anzumerken:

Landung: Die Verlängerung hilft, dass die Landung schwerer Flugzeugzeuge bei kontaminierter Piste (Wasser, Schnee usw. ) immer möglich wird. Heute müssen diese auf Piste 16 oder 34 ausweichen. Daraus resultiert eine Kreuzung mit der Piste 28 plus zeitraubende Anflugumstellungen. Das führt zu Verspätungen.

Start: Die (maximalen) Startgewichtsberechnungen werden ab Pistenanfang gemacht!  Die Gewichtsrestriktionen für die Berechnung des Starts resultieren aus Hindernissen im Ausflug der Piste 28. Die Piste wird aber am Ende erweitert. Somit haben die zusätzlichen 400m keinen Einfluss auf zusätzliche Starts auf dieser Piste. Daraus resultiert, dass auf dieser Piste kein einzelner Start zusätzlich stattfinden kann. Die Hindernisse bleiben für die Startgewichtsberechnungen ab Pistenanfang, wo sie sind.

Zu Piste 32 ist anzumerken:

Start: Die geplante Verlängerung erlaubt schwereren Langstreckenflügen als heute den Start. Die Flugzeuge, die die Piste 32 wegen zu hohem Abfluggewicht nicht benutzten können, müssen auf die Piste 34 ausweichen. Dies führt zu einer Kreuzung mit der Piste 28 und zu Verspätung wegen der Umstellung des An- und Abflug-Regimes. Gelandet wird auf Piste 32 bekanntlich nicht.

Klaus Lichtensteins Fazit: Die Pistenverlängerungen bringen nur Vorteile und sind deshalb anzunehmen. Behauptungen, sie würden eine Kapazitätssteigerung zum Ziel haben, sind falsch und haltlos. Das Komitee Weltoffenes Zürich setzt sich dafür ein, dass diese Argumente auch vor der Abstimmung bei den Zürcherinnen und Zürchern Gehör finden.