Die Bedeutung der Luftfahrt erklären

Die Abstimmung über die Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich hat gezeigt, dass eine klare Mehrheit der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Bedeutung der Luftfahrt anerkennt. 62 Prozent der Zürcherinnen und Zürcher haben sich am 3. März 2024 für die Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich ausgesprochen. Und dennoch ist der Druck auf die Luftfahrt weiterhin gross: Sowohl auf nationaler als auch auf kantonaler Ebene sind Initiativen und Vorstösse im Tun, die das Korsett für die Luftfahrt noch enger schnallen wollen, als es bereits ist.

Das beste Gegenmittel ist glaubwürdige, faktenorientierte Kommunikation. Es gilt kontinuierlich aufzuzeigen, was auf dem Spiel steht – für uns alle. Genau dies machten diese Woche die CEOs der drei Landesflughäfen, Zürich, Basel und Genf, Lukas Brosi, Matthias Suhr und André Schneider. Am Anlass der von Philipp Kutter (Nationalrat Die Mitte) präsidierten Parlamentarischen Gruppe Luft- und Raumfahrt zeigten sie auf, warum die Landesflughäfen nationale Schlüsselinfrastrukturen sind.

Matthias Suhr strich die volkswirtschaftliche Bedeutung der Luftfahrt hervor. Zusammengerechnet haben die drei Landesflughäfen 2023 über 53 Millionen Passagiere transportiert. 38 Prozent der Touristinnen und Touristen reisten mit dem Flugzeug in die Schweiz. Wertmässig wurden über 50 Prozent der Fracht über die Luft und damit die drei Landesflughäfen abgewickelt. Und last but not least: Der Luftfahrt-Sektor beschäftigt rund 120'000 Mitarbeitende und steht für eine Wertschöpfung von rund 16,6 Milliarden Franken, was 2,5 % des Bruttoinlandprodukts entspricht.

Mit Blick auf diese Bedeutung forderte André Schneider eine stringente nationale Luftfahrtpolitik. Gewisse nationale und kantonale Forderungen wie weitere Reduktionen der Betriebszeiten, Verschärfungen des Lärmschutzes oder Beschränkungen der Inland- und Kurzflügen seien nicht vereinbar mit dem Ziel und dem Auftrag, die Schweiz nachfragegerecht mit der Welt zu verbinden. Hier ist für Schneider der Bund gefordert, eine klare und langfristige Strategie zu formulieren, die Planungssicherheit bietet.

Lukas Brosi freute sich, dass dies offensichtlich im Einklang mit der «stillen» Mehrheit ist, die sich in Zürich klar zu einem verlässlichen Flughafen bekannte. Zu bedenken gab der CEO der Flughafen Zürich AG, dass die Verfahren in der Schweiz äusserst lange dauerten – die Verlängerungen der beiden Pisten in Zürich um je wenige hundert Meter könnten deshalb frühestens 2030 umgesetzt werden. Hier sind für Brosi Mittel und Wege gefragt, um die Verfahren zu beschleunigen, ohne demokratische und rechtliche Rechte zu beschneiden.