«Circle» lässt Steuereinnahmen sprudeln

Die Meldung kam noch vor Ostern, sie verdient aber Beachtung auch nach den Feiertagen: Die Stadt Kloten erzielte im Geschäftsjahr 2021 nicht wie budgetiert ein Minus von 19,7 Millionen Franken – sondern ein Plus von 15,4 Millionen Franken. Die Erfolgsrechnung schliesst also «satte 35,1 Millionen» über Budget ab, wie der «Zürcher Unterländer» beeindruckt festhält. Die Diskrepanz ist tatsächlich bemerkenswert. Der Grund für die positive Überraschung vor Ostern liegt darin, dass sich die Unternehmen, die in der Flughafenstadt einen überdurchschnittlich hohen Anteil an den Steuerertrag beitragen, rascher erholt haben als befürchtet. Die Airline Swiss und auch die Flughafen Zürich AG schlossen das Geschäftsjahr 2021 zwar noch mit Verlusten ab. Insgesamt zogen die Erträge aber wieder an. Und ein Puzzleteil der Erklärung ist besonders interessant – und für Kloten eine Chance. Die Stadt profitiert von der geschickten Diversifizierung der Flughafen Zürich AG und namentlich vom Grossprojekt Circle. So zogen die Softwareunternehmen SAP und Microsoft Schweiz mit je rund 600 Arbeitsplätzen und der Steuerpflicht in den Circle, ebenso unter anderem das Pharmaunternehmen MSD (Merck Sharp & Dohme). Weitere werden folgen. Das verleiht dem Flughafen Stabilität – und genauso der Stadt Kloten, die ihre Branchenabhängigkeit reduziert. Der Stadtrat schreibt in seiner Mitteilung: «Die Steuereinnahmen von Firmen, welche sich neu in Kloten niedergelassen haben (Stichwort "The Circle") wurden stark unterschätzt.» Und er sieht in dieser Entwicklung die Chance, dass Kloten gestärkt aus der Krise geht.