Der Stadtrat von Bülach lehnt in seiner Stellungnahme die geplanten Verlängerungen der Pisten 28 und 32 ab. Das ist sein gutes Recht – stossend ist, dass er in seiner Begründung falsche Fakten verbreitet. Zum einen schreibt er, dass aufgrund der Pistenverlängerungen mehr Starts nach Norden erfolgen. Zum anderen behauptet der Stadtrat, dass die Südanflüge fast ganz entfallen. Beides ist Unsinn.
Bezüglich Nordstarts ist zu betonen, dass auch im Südkonzept die Starts nach Norden erfolgen. Der Flughafen wird weiterhin wenn immer möglich das leistungsstärkste Nordkonzept fliegen und nur, wenn es aufgrund der deutschen Sperrzeiten nötig ist, auf das Ost- oder Südkonzept mit Nordstarts ausweichen.
Der Hinweis auf die Südanflüge, der der Stadtrat vornimmt, ist billig. Von einer Behörde ist Sachlichkeit zu erwarten – und nicht die durchschaubare Bewirtschaftung von regionalen Verteilkämpfen. Die Südanflüge sind heute als Teil des Betriebskonzept zu den morgendlichen deutschen Sperrzeiten vorgesehen. Im Gegenzug hat der Osten die Abendanflüge zu tragen, wenn nicht von Norden gelandet werden kann. So einfach, so klar. Zielführender ist, die mehrfachen Vorteile zu betonen, die mit den Pistenverlängerungen für alle Regionen geschaffen werden können: Die Pünktlichkeit wird verbessert – damit nimmt die Zahl der späten Flüge zum Verspätungsabbau nach 23 Uhr ab. Das bringt mehr Nachtruhe für alle.
