Luftfahrt schreibt wieder schwarze Zahlen

Nach der Swiss vermeldet auch die Flughafen Zürich AG für das erste Halbjahr 2022 schwarze Zahlen. Das Konzernergebnis für die ersten sechs Monate dieses Jahres beträgt CHF 55.4 Mio. Im Vorjahr gab es in der gleichen Periode noch ein Minus von CHF 45.1 Mio. zu verzeichnen.


Gleichzeitig gibt der Flughafen bekannt, dass er seine Klimaschutz-Ziele anpasst. Neu strebt er an, die Treibhausgas-Emissionen bereits bis 2040 auf Nettonull zu reduzieren - zehn Jahre früher als bisher vorgesehen. Geplant ist ein konkreter Absenkpfad ohne Kompensationen, mit Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Senkung des Brennstoff-Verbrauchs zu erreichen.

Auch die Swiss International Air Lines hat neben einem Gewinn CHF 67 Mio. im ersten Halbjahr 2022 kommuniziert, dass sie punkto CO2-Emmissionen vorwärts macht. So ist sie unter anderem eine Partnerschaft mit Synhelion eingegangen. Das Zürcher ETH-Spinoff Synhelion SA ist weltweit das erste Unternehmen, das solares Synthesegas im industriellen Massstab herstellen kann, wie es gerade kürzlich demonstrierte. Swiss ist die erste Abnehmerin.

Die beiden Entwicklungen zeigen: Wir brauchen am Wirtschaft-, Innovations- und Forschungsplatz Zürich eine starke Luftfahrt, die uns mit der Welt verbindet. Vergessen wir nicht: Alleine die Wertschöpfung, die von den rund 300 Unternehmen am Flughafen Zürich erzielt wird, beträgt rund CHF 5 Mia - und macht damit zirka 3,5 Prozent des BIP des Kantons Zürich aus. 40 Prozent der Schweizer Exporte (gemessen am Wert) sind Luftfracht. Für «Internationals» wie Google oder Microsoft ist internationale Erreichbarkeit essenziell wichtig – rund 180 Direktverbindungen ab Zürich stellen diese heute sicher.

Gleichzeitig muss die Luftfahrt aber auch nachhaltig sein. Dieser Prozess kostet notabene auch etwas. Darum wäre es komplett falsch und kontraproduktiv, mit einer Flugticketabgabe der Branche finanzielle Mittel zu entziehen und in andere Bereiche zu transferieren. Richtig ist vielmehr der Ansatz von Bundesrätin Simonetta Sommaruga, die analog zu Plänen der EU die Luftfahrt-Branche mit einer Beimischquote in die Pflicht nehmen will. Der Anteil an nachhaltigem Treibstoff, der getankt wird, muss sich gemäss vorgegebenem Pfad Jahr für Jahr erhöhen. Das ist zielführend.