Komitee-Stimmen Folge 13: Armin Meier

Unter dem Titel Komitee-Stimmen äussern sich in diesem Blog Mitglieder des Komitees Weltoffenes Zürich regelmässig zu Themen, die wichtig sind für den Standort und dessen Anbindung an die Welt. Aktuell fragen wir nach bei Armin Meier, Managing Director bei Boyden global executive search. Die Rubrik ist auch Teil des monatlich erscheinenden Newsletters des Komitees, der über diesen Link abonniert werden kann. Vielen Dank für das Interesse!

Herr Meier, Sie engagieren sich als Mitglied des Komitees Weltoffenes Zürich. Was motiviert Sie zu diesem Engagement?

Sowohl in meiner Aufgabe im Search & Consulting als auch als interessierter Bürger liegt mir viel daran, dass die Schweiz, und hier insbesondere Zürich, zugänglich sind für alle Menschen, die uns geschäftlich oder privat besuchen wollen. Daher engagiere ich mich in diesem Komitee seit vielen Jahren, nämlich seit ich CEO von Kuoni war.

Das Mission Statement des Komitees ist der Einsatz für die gute globale Verkehrsanbindung des Standorts Zürich. Warum ist gute internationale Vernetzung elementar für Kundinnen und Kunden Ihres Netzwerks?

Unzählige Studien weisen darauf hin, dass die multimodale Anbindung der Schweiz an die Welt einer der wichtigsten Standortfaktoren ist, die auch für unsere Zukunft von grösster Bedeutung bleiben wird. Die Schweiz als weltweit anerkannte Drehscheibe für Forschung und Innovation, aber auch als starker Wirtschaftsstandort, muss zugänglich sein und offen bleiben.

Was braucht Zürich neben der guten internationalen Verkehrsanbindung, um sich auch in Zukunft als attraktiver Wirtschaftsstandort behaupten zu können?

Es gibt viele andere Faktoren, wie zum Beispiel die hohe Sicherheit, gute Infrastrukturen, die relativ einfache, vorhersehbare Bürokratie und ihre Prozesse, ein konkurrenzfähiges Steuerklima und natürlich die intakte Natur. Ein attraktives und aufeinander abgestimmtes "Gesamtpaket" ist für unsere Standortattraktivität wichtig.

Meetings sind wegen der Corona-Pandemie in den letzten zwei Jahren virtuell durchgeführt worden. Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein – wird auch künftig weiterhin voll auf Zoom und Co. gesetzt oder werden sich mittel- und langfristig wieder physische Meetings durchsetzen?

Das Bedürfnis von uns Menschen, uns auch physisch zu begegnen, quasi in 3-D, ist ungebrochen. Ich persönlich gehe davon aus, dass einige Meetings durch virtuelle Alternativen ersetzt werden. Das ist auch richtig so und ich begrüsse dies, denn für zu viele Standardmeetings wurde in der Vergangenheit das Flugzeug bestiegen. Hingegen wird eine grosse Zahl von Treffen und Begegnungen auch in Zukunft physisch stattfinden, wenn es nämlich zum Beispiel darum geht, Menschen kennenzulernen, Vertrauen aufzubauen, wichtige Entwicklungen und Entscheidungen zu vereinbaren, schwierige Konflikte zu lösen. Dazu braucht es weiterhin offene Flughäfen, offene Verkehrssysteme und funktionierende Infrastrukturen.

Und eine persönliche Frage: Welche sind die wichtigsten Erkenntnisse, die Sie aus den zwei zurückliegenden Pandemie-Jahren mitnehmen?

Die Zeit der Pandemie flog vorbei und im Nachhinein fällt es mir schwer vorzustellen, dass sie zwei Jahre gedauert hat. Viele Dinge, die mir davor wichtig schienen, haben sich etwas relativiert. Ich glaube, dass wir offener und auch etwas aufmerksamer geworden sind in Bezug auf unsere Nächsten, da wir ja mehr Zeit zu Hause verbringen durften. Ich war und bin sehr dankbar, in einem Land wie der Schweiz leben zu dürfen, einem Land, das mit seinen funktionierenden Institutionen und seiner Stabilität und dem Hang zum Pragmatismus einmal mehr überzeugt hat.