Ist Kloten das neue Küsnacht? So weit ist es nicht, aber Kloten steht finanziell sehr gut da und verfügt über attraktive Perspektiven. Oder wie der «Zürcher Unterländer» schreibt: «Während im nahen Bülach wegen Verschuldung über höhere Steuern nachgedacht wird, fliegt Kloten das Geld förmlich zu. Der Steuerfuss soll nun 5 Prozentpunkte runter.» Und weiter: «Die Stadt Kloten hat ein Luxusproblem. Die Jahresabschlüsse übertreffen Jahr für Jahr die erwarteten Ausgaben und spülen überschüssige Millionen in die Stadtkasse. Die finanzielle Lage ist nicht nur gut, sondern prächtig.»
Ein wichtiger Grund für die guten Abschlüsse ist die hohe Nachfrage nach Luftfahrt. Die Flughafen Zürich AG und die Airline Swiss erzielten 2023 satte Gewinne von 304 respektive 718 Millionen Franken. Die Abhängigkeit der Stadt Kloten von der Luftfahrt hat sich indes reduziert, was ein Grund dafür ist, dass die Einbrüche in der Corona-Pandemie weit weniger gravierend waren als zunächst befürchtet. Die Stadt profitiert von der geschickten Diversifizierung der Flughafen Zürich AG und namentlich vom Grossprojekt Circle. Im Circle haben sich 50 nationale und internationale Unternehmen aus den Bereichen IT, Pharma, Finanzen und Mobilität sowie Dienstleister für Gesundheit, Beauty und Unterhaltung etabliert. Microsoft Schweiz hat beispielsweise seine Schweizer Zentrale im Circle. Mit SAP Schweiz ist ein weiterer grosser IT-Anbieter vertreten. Das verleiht dem Flughafen Stabilität – und genauso der Stadt Kloten, die ihre Branchenabhängigkeit reduziert.
Nun soll der Steuerfuss von 103 auf 98 Prozent gesenkt werden, wie der Stadtrat schreibt. Letztmals lag der Klotener Steuerfuss zwischen 2012 und 2014 unter 100 Prozent - bei 99 Prozent. Danach kletterte er ab 2015 auf 105 Prozent. Seit 2019 liegt er nun bei 103 Prozent.