Innovation braucht Anschub

Der Entwicklung des Flugplatzareals Dübendorf und des Innovationsparks gibt die Zürcher Politik höchste Priorität – das ist richtig so. Im Kantonsrat wurde eine Spezialkommission einberufen, in der Volkswirtschaftsdirektion ist spürbar, dass Regierungsrätin Carmen Walker Späh das Geschäft mit Nachdruck vorantreibt. Das ist erfreulich. Der Konkurrenzkampf ist gross, der Handlungsbedarf ausgewiesen.

Der Wirtschafts-, Innovations- und Forschungsstandort Zürich ist zwar sehr gut positioniert. Dass dies so bleibt, ist aber nicht gottgegeben. Der kürzlich erschienene OECD-Länderbericht zeigt auf, dass Zürich weniger Firmengründungen verzeichnet als andere Kantone. Der aktuelle Start-up-Barometer der Beratungsgesellschaft EY weist aus, dass die Schweiz beim Finanzierungsvolumen für Start-ups im europäischen Vergleich Rang 7 einnimmt. Mit grossem Abstand an der Spitze steht Grossbritannien. Politik, Forschung und Wirtschaft müssen gut und entschlossen zusammenwirken, damit nachhaltig Spitzenpositionen erreicht werden können.

Die drei Vorlagen, die der Regierungsrat nun dem Kantonsrat vorlegt, sind zielführend. Die Richtplanteilrevision legt die planerischen Eckwerte fest. Für die schrittweise Entwicklung des Innovationsparks beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat 97,45 Millionen Franken und für die Planung des Forschungs-, Test- und Werkflugplatzes 8,2 Millionen Franken. Die Mittel für den Innovationspark sind im Sinne einer Anschubfinanzierung zielführend und gut investiert. Auch die Unternehmen müssen sich beteiligen – auch das ist richtig. Innovation entsteht nicht auf dem Silbertablett, es braucht Mut und Risikobereitschaft von allen.

Auch die Mittel für die Entwicklung des Flugplatzes sind gut eingesetzt. Die Piste muss erhalten bleiben. Sie ist ein Alleinstellungsmerkmal des Innovationsparks und sie bietet Spielraum für bedarfsgerechte künftige Nutzungen.