Flugticketabgabe ist und bleibt der falsche Weg

Das ist ein faules Osterei. Der VCS kündet in der Sonntagspresse die Lancierung einer Initiative für eine Flugticketabgabe an. Alter Treibstoff in neuen Schläuchen? Genau! Einer solchen national beschränkten Abgabe hat das Schweizer Stimmvolk eine deutliche Abfuhr erteilt – sie ist und bleibt der falsche Weg.

Über das Ziel herrscht Einigkeit: Die Luftfahrt muss ökologisch werden, sie muss ihren Teil zum Klimaschutz beitragen. Ein zweites wichtiges Ziel darf indes nicht torpediert werden: Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Luftfahrt muss erhalten, die Qualität der internationalen Anbindung hoch bleiben. Die Nachfrage muss bedient werden können – Luftfahrt ist kein Selbstzweck, sie verbindet Menschen und Güter, viele nachgelagerte Bereiche hängen an ihr. Bekämpft werden muss der CO2-Ausstoss, nicht die Luftfahrt an sich, wie es der VCS und andere Gegner der Luftfahrt machen.

Im Vordergrund stehen müssen international koordinierte Massnahmen. Der Königsweg auf dem Weg zur Ökologisierung der Luftfahrt sind synthetische Treibstoffe, Sustainable Aviation Fuels (SAF). Das sieht erfreulicherweise auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga so. Um SAF zu fördern, ist eine Beimischpflicht analog zu den EU-Plänen zu begrüssen, wie sie Bundesrätin Sommaruga im Rahmen der CO2-Gesetz-Revision in die Vernehmlassung geschickt hat. Die Beimischpflicht ist so auszugestalten, dass der Einsatz von SAF gestützt auf einen definierten Entwicklungspfad stetig zunimmt und somit Verfügbarkeit und Preisgestaltung berechenbar sind.

Mit Climeworks und Synhelion gehören zwei Schweizer Unternehmen zu den weltweiten Pionieren in der Entwicklung von Herstellungsprozessen für alternativen Treibstoff mittels CO2-Synthese. Der Innovationspark Dübendorf setzt unter anderem auch auf dieses Thema. Für den Standort Zürich und die Schweiz bietet sich die Chance, das Megathema der alternativen Treibstoffe zu besetzen. Die aktive Förderung möglicher Cluster bieten Startups und Unternehmen grosses Potenzial.

Unser Osterwunsch lautet deshalb: Vertrauen wir auf die Innovationskraft der Schweiz und vertrauen wir darauf, dass auch der Alfred Escher des 21. Jahrhunderts hier ein kreatives Umfeld vorfindet. Statt dass wir die Luftfahrt dämonisieren, ihr Mittel entziehen und uns selbst ins Abseits stellen.