Feuerwerk der Intoleranz

Das Feuerwerk, das die linken Stadtzürcher Parteien im Gemeinderat ankünden, macht keine Freude. Es ist ein Feuerwerk der Intoleranz. Am Züri-Fäscht 2023 wollen sie die Flugshow und das Feuerwerk verbieten, um ein Zeichen zu setzen. Ein Verbot wäre allerdings kein Zeichen für Nachhaltigkeit. Es wäre ein Spiegel der Intoleranz. Die beiden Attraktionen tragen je nur etwa 0,2 Prozent an die CO2-Emmissionen des Festes bei, das alle drei Jahre stattfindet. Es geht offenkundig nicht um die Sache, sondern darum, die eigenen Lebensentwürfe moralisch zu erhöhen. So stirbt nicht nur die Toleranz ab, sondern auch die Innovationskraft. Viel anpackender und zukunftsorientierter ist der Ansatz der Organisatoren, die im Rahmen eines ausgeklügelten Nachhaltigkeitskonzepts Taten liefern: 2026 sollen die Flugzeuge mit CO2-freiem Kerosin getankt werden.

Um was es beim Verbot der Flugshow effektiv geht, bringt der grüne Gemeinderat Balz Bürgisser gegenüber der NZZ unverkleidet auf den Punkt: «Bei der Flugshow wird das Fliegen verherrlicht. Dieses trägt weltweit wesentlich zum CO2-Ausstoss bei.» Auch diese Aussage hält dem Faktencheck nicht Stand: Gemäss dem Bundesamt für Zivilluftfahrt liegt der Anteil der Zivilluftfahrt am globalen Ausstoss zwischen 2 und 2,5 Prozent. Gleichwohl besteht unbestritten Handlungsbedarf – die Förderung von synthetischen Treibstoffen sind der Königsweg in der Dekarbonisierung der Luftfahrt.

Balz Bürgisser widmen wir zudem gerne noch ein kleines Zahlen-Feuerwerk – hoffentlich nicht als Ersatz, sondern als Einstimmung auf den Zauber am Himmel am Züri-Fäscht. Wir wollen die Luftfahrt nicht «verherrlichen», sondern nüchtern in Erinnerung rufen: Über 27‘000 Jobs hängen direkt am Flughafen Zürich (Stand 2021). Der volkswirtschaftliche Effekt des Luftverkehrs in der Schweiz (direkte und indirekte Effekte) beträgt mehr als 24 Milliarden Franken pro Jahr, was einem Arbeitsmarkeffekt von mehr als 138‘000 Vollzeitstellen entspricht. (Quelle: Luftfahrtpolitischer Bericht des Bundesrates 2016). Ein Drittel des Schweizer BIP und ein Drittel der hiesigen Arbeitsplätze sind auf multinationale Unternehmen zurückzuführen. Diese Unternehmen sind auf eine gute Anbindung angewiesen. Mehr als 60 % der ausländischen Touristen kamen vor der Corona-Krise mit dem Flugzeug in die Schweiz. Ziel muss sein, den CO2-Ausstoss zu bekämpfen, nicht die Luftfahrt.